DDR-Geschichte

Wir leben an einem geschichtsträchtigen Ort und in einer Region mit besonderer Aura. Hier und in der Umgebung haben sich schon vor den SED-Politikern der DDR andere Mächtige der Politik niedergelassen. Hier wurde deutsche Geschichte geschrieben und geprägt.

               

Dieses besondere historische Erbe gilt es zu bewahren. Denn immer mehr Menschen interessieren sich für bedeutsame Orte deutscher Geschichte.

Lanke Bogensee_Foto: Weigelt


 Waldsiedlung Wandlitz

 

Die zu Bernau gehörende Waldsiedlung Wandlitz ist nach wie vor in Ost und West ein Symbol für den ganz speziellen Politik- und Lebensstil der SED-Führung, für deren Privilegien und für die Abschottung von der Lebensrealität der DDR-Bevölkerung. Um die Waldsiedlung Wandlitz rankten sich zu DDR-Zeiten viele Gerüchte und Mythen und die Privilegien der SED-Führungsschicht um den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker sorgten für wachsenden Unmut in der Bevölkerung.

Unweit von Wandlitz, mitten im Wald, errichtete die DDR-Regierung Ende der 60er Jahre die weitläufige Wohnsiedlung für ihre Spitzenfunktionäre.

Auf keiner offiziellen Landkarte war das hermetisch abgeschottete Gelände zu finden, doch sowohl DDR- als auch BRD-Bürger kannten sie.

 

 

Waldsiedlung Panorama_Foto: Galler

 

Knapp 30 Jahre lebten 23 Politbüromitglieder, darunter Erich Honecker, Walter Ulbricht und Erich Mielke, und ihre Familien in dieser Parallelwelt unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Heute ist das Gelände öffentlich zugänglich und gehört zur Brandenburg-Klinik.


 

 

Bogensee mit Teich_Foto: Weigelt

 

 

Bogensee Panorama_Foto: Galler

 

 

 

Bogensee Skulptur_Foto: Galler

 

 

Bogensee-Areal

 

Zwischen Lanke und Prenden liegt eine verwilderte Enklave: Das Bogensee-Areal. Dicht am schilfbewucherten, gleichnamigen See errichtete die Stadt Berlin 1936 für NS-Propagandaminister Joseph Goebbels zunächst ein Blockhaus. 1939 entstand dann nicht weit vom ursprünglichen Blockhaus ein repräsentativer Wohn- und Amtssitz im englischen Landhausstil für den Reichspropaganda-Minister. In diesen „Waldhof“ zog 1943 nach der Ausbombung in Berlin die gesamte Familie Goebbels. Am 22. April 1945 gingen sie nach Berlin in den Führerbunker, wo Goebbels am 1. Mai 1945 allen seinen sechs Kindern, seiner Frau und sich selbst das Leben nahm.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Anwesen als zentrale Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend genutzt. Die FDJ-Hochschule „Wilhelm Pieck“ wurde bis 1956 als eines der ehrgeizigsten Bauprojekte der DDR zu einer weitläufigen repräsentativen Anlage ausgebaut. Harmonisch in die Landschaft mitten im Wald eingepasst, entstand ein Ensemble mit Konferenz-, Kultursälen und Wohngebäuden. Ab 1958 wurde hier nicht nur die DDR-Nachwuchselite, sondern jährlich auch 150 Jugendliche aus 30 Ländern des befreundeten sozialistischen Auslandes politisch geschult. Der Lehrbetrieb wurde kurz nach der Maueröffnung eingestellt und die FDJ-Hochschule 1990 aufgelöst.

 

Das gesamte Areal am Bogensee gehört heute dem Land Berlin und wartet bislang vergeblich auf eine nachhaltige Nutzung. 1996 wurden sowohl Goebbels Landsitz, als auch der FDJ-Schulkomplex als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt. Mit großem Engagement bemüht sich derzeit eine Initiative um die Wiederbelebung des Bogensee-Areals als Standort für Bildung, Kultur und Kommunikation. Mit ersten Kulturveranstaltungen konnte dieses ganz besondere architektonisch Ensemble für die interessierte Öffentlichkeit bereits einige Male geöffnet werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: Akademie Bogensee


Für den Ernstfall: Bunker im Barnim

 

Im Barnim finden sich gleich mehrere unterirdische Bunkerbauten aus DDR-Zeiten. Sie sind Zeugen des Kalten Krieges und des globalen Wettrüstens.

 

Mitten im Wald zwischen Klosterfelde und Prenden, liegt der „Honecker-Bunker". Mit 7.500 m² Nutzfläche auf drei Etagen galt er als einer der größten und technisch aufwändigsten Bunker der DDR. Von hier aus sollte im Kriegsfall der Nationale Verteidigungsrat der DDR die Amtsgeschäfte der DDR-Regierung koordinieren. Beschlossen wurde das „Objekt 17/5001" auf 12 Hektar Kasernenfläche 1973, gebaut wurde der Bunker in der Zeit von 1978 bis 1983. Im Falle eines atomaren Angriffs hätten hier 350 Personen rund 14 Tage lang überleben können. 1990 bis 1993 betrieb die Bundeswehr den Bunker. In den Folgejahren wurde er dann teilweise zurückgebaut und letztendlich 2008 massiv verschlossen. Derzeit laufen Bemühungen, dieses technische Denkmal wieder für die Öffentlichkeit zu öffnen.

 

Im Außenring der Waldsiedlung Wandlitz befanden sich der Stabsbunker der Hauptabteilung Personenschutz des Ministeriums für Staatssicherheit und ein Bunker zur Unterbringung der Mitglieder des Politbüros und ihrer Familien. Die Anlage ist heutzutage vollständig verschlossen und als Fledermausquartier hergerichtet.

 

Zwischen 1984 bis 1988 wurde nordwestlich von Biesenthal das "Objekt 17/5005" der Staatssicherheit errichtet. Der „Mielke-Bunker" war einer der letzten in der DDR gebauten. Er sollte 160 Personen bis zu 14 Tagen das Überleben ermöglichen.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

 

Bunker 5001_Duschen zur Entgiftung_Foto: Presse

 

 

Bunker 5001_Pulte im Dispatcher_Foto: Presse