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Gemeindeportrait

Wandlitz – Natur pur und Berlin so nah

 

„Wer ein Auto hat oder Motorrad, fährt mit seiner Fee nur nach Wandlitzsee.“ Was der Komponist Karl Alfredy bereits 1927 in seinem Schlager rät, gilt heute so wie damals. Aber auch mit dem öffentlichen Nahverkehr ist die Gemeinde sehr gut erreichbar. Nach Wandlitz kommt man einfach gern und genießt dessen besonderes Flair: Während Strandbad und Strandpromenade zum Flanieren einladen, wispern die von Bauerngehöften umsäumten Dorfstraßen jede Menge Geschichten. Herrliche, nach Kien duftende Wälder und klare Seen beruhigen das Gemüt. Das Nebeneinander von schlichten Bauernhäusern, eleganten Villen, Landhäusern, Sommerlauben, modernen Wohngebieten und Wiesen, Wäldern, frischer Luft – das ist Wandlitz.

 

Naturpark_Barnim_Wald_Foto: Guenther

 

 

Biber_ Foto: Pixabay

 

Nordöstlich von Berlin und mitten im Naturpark Barnim gelegen, verfügt die Gemeinde über eine günstige Verkehrsanbindung, die seit jeher einen Motor für die Entwicklung der Gemeinde vom reinen Bauerndorf zum Ausflugsort darstellt. Derzeit leben in der Gemeinde Wandlitz mehr als 23.000 Einwohner. An einem schönen Sommertag kommen dazu durchaus noch zweimal so viele Gäste. Dann wird es richtig munter und trubelig. Aber keine Angst: Es gibt immer genügend lauschige Plätzchen, die Ruhe spenden und geheimnisvollen Schätzen einen Lebensraum bieten. Ein Beispiel dafür mag das Wunderlich-Moor sein. Der andernorts seltene fleischfressende Sonnentau wächst dort, oder das im Sommer wattebauschig fruchtende Wollgras. Mit Glück kann man gar eine Fledermaus-Azurjungfer-Libelle beobachten. Dieses und vieles mehr gibt es zu entdecken auf einer der geführten Wanderungen in Wandlitz.

 

Doch was ist Wandlitz?

 

Schwer zu sagen, blickt die Gemeinde doch auf eine gar nicht so lange gemeinsame Zeit zurück. Seit 2003 leben neun einstmals eigenständige Orte eine gemeinschaftliche Geschichte. Von Nord nach Süd betrachtet, fädeln sich die Ortsteile Zerpenschleuse, Klosterfelde, Prenden, Lanke, Stolzenhagen, Wandlitz, Basdorf, Schönwalde und Schönerlinde wie Perlen auf einer Kette durch die Gemeinde Wandlitz.

 

Basdorf Kirche_Foto: Gerigk

 

 

Funde von Keramik, Waffen und Grabstätten aus der Steinzeit belegen, dass sich wohl schon vom Jahr 500 bis ins 12. Jahrhundert hinein Slawen in Wandlitz wohlfühlten. Als Jäger und Fischer ließen sie sich hier nieder und gaben dem Ort den Namen vandelice, was so viel wie „Menschen, die am Wasser leben“ heißt.

 

 

 

Ordentlich Aufschwung nahm Wandlitz mit der 1901 eröffneten Eisenbahnlinie von und nach Berlin. „Raus ins Grüne“ hieß es nun und es wurde schick, entlang der Heidekrautbahn zu wohnen. Das ist noch heute so, weswegen viele Sommerfrischler aus Berlin ihre Lauben in Wandlitz zum gemütlichen Ganzjahresrefugium ausbauen. Auch viele von überall her nach Berlin Gekommene zieht es über kurz oder lang ins Grüne. 

 

Heidekrautbahn_Foto: Tatzel

 

Die Arbeitsstelle bleibt für die meisten in Berlin, weswegen sechstausend Wandlitzer täglich pendeln. Gut, dass man mit der "Heidekrautbahn", heutzutage der RB 27, in einer halben Stunde in Berlin und ebenso schnell auch wieder draußen sein kann. Neben all den Zugezogenen leben in Wandlitz noch viele, über Generationen fest im Märkischen verwurzelte Familien, die als Handwerker, Gewerbetreibende oder auf dem Familienhof wirtschaftende Landwirte ihr Geld verdienen. Drei Grundschulen, eine Oberschule, ein Gymnasium und viele Kindergärten zeigen, dass Familien mit Kindern in Wandlitz willkommen sind. 

 

Wasser – davon gibt es hier reichlich

 

Raschelndes Schilf, klatschende Wellen, rauschende Baumwipfel - allein zehn Badeseen findet man verstreut in der gesamten Gemeinde. Damit sind nur die echten Badeseen gemeint. Die vielen verträumten kleinen Seen, Bächlein und Teiche etwas abseits wollen auch gefunden werden und geben von ihrer idyllischen Ruhe gern etwas an wahre Genießer ab.

 

Sogar mit einer echten Insel kann Wandlitz aufwarten: der Große Werder im Liepnitzsee. Wer gut schwimmt, erreicht sie mit Muskelkraft, alle anderen nutzen das gemütlich tuckernde Fährschiff Frieda. Von Anfang April bis Ende Oktober holt der Fährmann regelmäßig über. Auf Gäste warten auch die Ruderboot-Verleihe an vielen Seen. Mit Kakao, belegten Broten, Obst und Kuchen im Gepäck, wird aus solch einer Paddeltour ein Picknick auf dem See. Das macht richtig glücklich! 

 

Liepnitzsee_Foto: Gerigk

 

 

Beste Bedingungen für einen wunderbaren Urlaub 

 

Seiner mehr als einhundertjährigen Tradition als märkischem Erholungsort wird Wandlitz auch heute gerecht. Vom hübschen Ferienhäuschen über gemütliche Pensionen, Hotels, zwei Jugendherbergen, Campingplätze, bis hin zum Appartement im Schloss können Urlauber aus einer breiten Palette an Unterkünften wählen.

 

Echter Publikumsmagnet war und ist das 1923 gebaute und weithin bekannte und beliebte Strandbad. Restaurants und Cafés mit regionaler Küche freuen sich auf Besucher. Spezialitäten sind hier die saisonal-regionalen Delikatessen wie Wild, Pfifferlinge, Spargel und Fisch. Die sagenumwobenen Maränen schmecken besonders lecker. Ob die nun aber tatsächlich in den Wandlitzer See kamen, weil der Teufel sie vor Wut auf den armen Mönch über dem See verlor - wer weiß das schon? 

 

Strandbad Wandlitzsee_Foto: DN

 

 

Auch mit den Augen eines Sportlers betrachtet, kann Wandlitz ordentlich punkten: Man kann hier reiten, golfen, segeln, surfen, schwimmen, tauchen, Kart fahren. Radfahrer profitieren vom gut ausgebauten Radwegenetz innerhalb der Gemeinde und den unweit vorbeiführenden Fernradwegen Berlin-Usedom und Berlin-Kopenhagen.

 

 

Naturpark Barnim Wandern_Foto: Heise

 

 

Wanderer werden begeistert sein von den zahlreichen Wanderwegen, die es auf eine Gesamtlänge von 120 Kilometern allein in Wandlitz bringen. Der insgesamt vierhundert Kilometer lange 66-Seen-Wanderweg führt direkt durch Wandlitz. Die fünfte Tagesetappe dieses Wegs führt an acht Seen der Gemeinde vorbei: am Stolzenhagener See, Wandlitzer See, an den Heiligen Drei Pfühlen, am Regenbogensee, Liepnitzsee, Obersee und Hellsee. 

 

Von der Eiszeit bis zur Moderne

 

Wer sich fragt, woher die bisweilen riesigen Steine kommen, die wie von Riesenhand verstreut hier und da zu finden sind, erhält Antworten darauf im 2013 neu gebauten Barnim Panorama Wandlitz (Naturparkzentrum/Agrarmuseum). Ein imposanter Bau, der sich jedoch behutsam in den Wandlitzer Dorfkern einfügt. Hervorgegangen aus dem bereits in den fünfziger Jahren gegründeten Agrarmuseum wird hier die Geschichte des Barnims und seiner Bewohner von der eiszeitlichen Wildnis bis zur modernen Kulturlandschaft erzählt.

 

Barnim Panorama Kinder Tier_Foto: S. Heise

 

 

Wunderbar gelang die Verknüpfung von Museum und Naturparkzentrum des Naturparks Barnim in einer gemeinsamen Ausstellung. Besonders beeindrucken die Herde aus historischen Traktoren, die Multimediashow „Wilder Barnim“ und die begehbare Karte des Naturparks.

 

Im Außengelände laden Schaugarten und Naturlehrpfad zum aktiven Entdecken ein. Was würde Walter Blankenburg, der Gründer des einstigen Agrarmuseums, heute staunen!

 

Barnim Panorama_Baumhaus_Foto: Engelhardt

 

 

Kunst und Künstler

 

Schon immer – wen wundert es – ließen sich Prominente in Wandlitz nieder. Politiker, Schauspieler, Sänger und Komponisten wohnten und wohnen hier und so trifft man schon mal den einen oder anderen, kleineren und größeren Star. Auch Maler, Bildhauer, Keramiker und Designer wirken in ihren Wandlitzer Ateliers. Zweimal im Jahr - am ersten Maiwochenende und am ersten Advent - öffnen sie ihre Türen für Neugierige und Kauflustige. Unikate in allen Farben, Formen und Kunstrichtungen wechseln dann den Besitzer. Manch ein Gast bekommt Lust auf eigenes kreatives Schaffen, wenn er Atelierluft schnuppert. Nur zu – einige Künstler geben ihr Wissen gern in Kursen an Kunstbegeisterte weiter.

 

Ateliers_kunstvoller Blumentopf_Foto: Zaemsch_Radant

 

 

Jeweils am ersten September-Wochenende wird das Brassens-Festival, das Festival französischer Chansons, gefeiert. Die sommerliche Konzertreihe „Musik im Museum“ im Barnim Panorama, niveauvolle Veranstaltungen für Klein und Groß in der Kulturbühne „Goldener Löwe“ und im Schloss Lanke, viele Lesungen und Konzerte in den liebevoll restaurierten Dorfkirchen der Gemeinde – anspruchsvolle Unterhaltung gibt es eben auch jenseits der großen Stadt Berlin.

 

Schloss Lanke_Foto: M. Galler